Montag, 7. November 2016

SEINSORIENTIERTE KÖRPERTHERAPIE (126): Liebesfähigkeit aus der Tiefe des Herzens

Foto: vkd
Falls es um die heilende Erfahrung von Liebe geht und diese Fragen bejaht werden, dann blieben diese tiefsten Liebes- und gleichzeitig Transformationsimpulse nicht nur ungesehen, sondern auch unbeantwortet in einer nur technisch ausgerichteten verbalen Psychotherapie.

Wenn der authentische und aus dem Herzcode stammende Impuls, sich liebend zu verbinden, keine Resonanz findet, dann reinszeniert sich lediglich das neurosenbildende Beziehungssystem der Ursprungsfamilie in einer technisch-brillanten, aber empathielosen Psychotherapie.

Liebesfähigkeit aus der Tiefe des Herzens, von der ich hier spreche, meint nicht jene Liebe auf der Spiegelungsebene im narzisstischen Sinne von »oh wie schön, dass du den gleichen Geschmack und die gleichen Werte mit mir teilst, dass macht dich ja so liebenswert«. Liebesfähigkeit aus der Tiefe des Herzens meint jene selbstlose authentische und uneingeschränkte Verbundenheit in Liebe mit der Natur der Seele und der Seele der Natur, in der das Selbst und nicht das Ego Antrieb des Geschehens sind.

Dieser verborgene Schatz der Übertragung bleibt unbemerkt, solange das Modell des Artifiziellen und des Ego-Verstands und nicht die authentische Reaktion des Herzens auch die sprachlich-orientierten Psychotherapien bestimmt. Es ist zu befürchten, dass der Transformationsprozess des Klienten so lang an der Oberfläche verharrt, wie die tiefste Wahrheit seines Herzens ohne Antwort bleibt.

Die Dekonstruktion des Ego-Verstandes und die Rekonstruktion der Liebesfähigkeit bilden so die essentielle Funktionen von Berührung und die heilige Aufgabe einer spirituellen und persönlichen Transformation.

(Fortsetzung folgt)

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